Kosten im Griff?

Plötzlich müssen Sie feststellen, dass Ihre gewohnt guten Überschüsse nicht mehr den Erwartungen entsprechen. Sogar Ihre Liquidität lässt plötzlich zu wünschen übrig.
Sie können sich aber auf Anhieb nicht vorstellen woran das liegt. Also müssen die Ursachen hierfür dringend gefunden werden.

Zunächst sehen Sie sich die Umsätze an und stellen dann aber fest, dass hier keine markanten Einschnitte zu vermerken sind. Die Umsätze haben sich sogar kontinuierlich positiv entwickelt. Es  sind zwar keine großen Sprünge zu verzeichnen, jedoch ging es immer aufwärts.

Es muss also an den Kosten liegen. So ohne weiteres lässt sich das aber nicht feststellen.

Deshalb ist eine umfangreiche Untersuchung erforderlich. Das heißt also, die Daten aus der eigenen Buchhaltung oder die der BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung des Steuerberaters) bedürfen einer genauen Analyse. Sowohl die jährliche als auch die monatliche Entwicklung der einzelnen Kostenarten müssen genauestens unter die Lupe genommen werden.

Zunächst ist festzustellen, wie sich die absoluten Kostenerhöhungen bzw. das Verhältnis der einzelnen Kostenarten im Vergleich zum Umsatz entwickelt haben. Hier sind detaillierte Aufstellungen erforderlich.

Die folgenden Betrachtungen sollen nur die wichtigsten Kostenarten beleuchten und mögliche Verbesserungen aufzeigen bzw. für bessere Transparenz sorgen. Ein vollständiger Maßnahmenkatalog kann hier jedoch nicht vorgestellt werden.

Personalkosten

Das ist in den meisten Unternehmen der größte Kosten-Faktor, insbesondere bei Dienstleistungsunternehmen. Falls hier starke Erhöhungen festgestellt werden, sind u. a. folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie hoch waren die Lohn- und Gehaltserhöhungen in den letzten Jahren? Waren diese z. B. prozentual höher als die Umsatzzuwächse?
  • Wurde zusätzliches Personal eingestellt?
  • Wurden Überstunden bezahlt, und waren diese wirklich erforderlich?
  • Unter Umständen muss jede einzelne Stelle betrachtet und die Notwendigkeit überprüft werden.
  • Kann sogar die eine oder andere Tätigkeit durch eine Teilzeitkraft bzw. eine Saisonkraft ausgeübt werden?
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Weitere Möglichkeiten der Reduzierung sind zu eruieren.

Materialkosten

Sind Einkaufspreise gestiegen? Ist die Einstandsmenge überproportional gestiegen oder
wurden Produktverbesserungen (bei Produktionsbetrieben) durch mehr oder höherwertigeren Materialeinsatz vorgenommen und konnten diese Änderungen nicht oder nur teilweise über die Verkaufspreise weitergegeben werden?

Wareneinkauf

Bei Handelsbetrieben ist das in der Regel der wesentlichste Kostenfaktor. Zunächst ist hier festzustellen, ob sich die Handelsspanne negativ entwickelt hat. Wenn sich das bewahrheitet, muss geprüft werden, ob sich Preiserhöhungen durchsetzen lassen. Das muss natürlich immer unter Berücksichtigung der Konkurrenzsituation betrachtet werden. Außerdem ist zu überlegen, ob mit den vorhandenen Lieferanten über Einkaufspreise verhandelt werden kann oder günstigere Lieferanten zu finden sind.

Abschreibungen bzw. Leasinggebühren

Diese Kosten basieren auf getätigten Investitionen bzw. gemieteten Wirtschaftsgütern und belasten natürlich längerfristig das Ergebnis. Eine Reduzierung ist deswegen kurzfristig nicht zu verwirklichen.

Für die Zukunft ist bei jeder anstehenden Investition die Notwendigkeit abzuwägen bzw. es sind Rentabilitätsberechnungen durchzuführen.

Übrige Kosten

Unter Umständen summieren sich die übrigen Kosten für Raum, Energie, Telefon, Zinsen, Steuern und Beiträge, Werbung, Reise, Reparaturen/Instandhaltung etc. zu wesentlichen Beträgen. Auch hier ist zunächst die Steigerung der Gesamtsumme festzustellen, um dann auf die Einzelheiten näher einzugehen.

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Um Überraschungen in der Zukunft zu vermeiden, ist es unbedingt erforderlich, die monatlichen und jährlichen Kosten- und Ergebnisauswertungen genauestens und zeitnah zu verfolgen. Ausreißer können dann rechtzeitig festgestellt werden, um unverzüglich gegensteuern zu können.

Sofern Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich bitte an das Wirtschafts Senioren Leverkusen Netzwerk.